Seit dem 01. August 1998 heißt unsere Schule Erich-Brost-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung der Stadt Essen. Wir ehren mit unserem Schulnamen eine herausragende Unternehmer- und Verlegerpersönlichkeit.
Unser Namensgeber Erich Brost (1903-1995) war der Mitbegründer und langjährige Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Geboren in Elbing (Westpreußen) erlernte er das journalistische Handwerk bei der Danziger Volksstimme, einer sozialdemokratischen Tageszeitung. Seit 1933 Vorstandsmitglied der Danziger SPD, wurde er 1935 in den Volkstag, das Danziger Parlament, gewählt. Als Abgeordneter setzte er sich auf Reisen nach Frankreich, Großbritannien und in die Schweiz sowie beim Völkerbund dafür ein, den zunehmenden Rechtsverletzungen der nationalsozialistischen Stadtführung in Danzig entgegenzutreten.
Sein Eintreten für die demokratischen Grundrechte und seine ''illoyalen'' Artikel führten für Erich Brost zur Verfolgung durch die Nationalsozialisten.1936 wurde die SPD in Danzig verboten; Erich Brost floh nach Skandinavien und arbeitete als Korrespondent für schwedische, finnische und dänische Zeitungen. 1942 ging Erich Brost nach London, dem wichtigsten Zufluchtsort der sozialdemokratischen deutschen Opposition.
Nach dem Krieg nach Deutschland zurückgekehrt, arbeitete Erich Brost zunächst als Redakteur für die Besatzungszeitungen Kölnischer Kurier und Essener Ruhrzeitung. Sein politisches Engagement begann Erich Brost in Berlin; er vertrat den SPD-Vorstand beim Alliierten Kontrollrat. Hier erhielt er das Angebot, eine eigene Zeitung herauszugeben. Mit Jakob Funke gründete er 1948 die WAZ und wurde ihr Chefredakteur. Sein Nachfolger in Berlin wurde Willy Brandt.
Erich Brost hat für sein politisches und soziales Engagement zahlreiche Ehrungen erfahren. Erich Brost ist stets für Demokratie, Toleranz und Freiheit eingetreten. Sein Mut, sich für diese Werte auch unter schwierigsten politischen Bedingungen einzusetzen, war vorbildlich. Wir sind überzeugt, dass demokratisches Verhalten, Toleranz und gegenseitiger Respekt für das Zusammenleben in einer freiheitlichen Gesellschaft unverzichtbare Tugenden sind und wollen uns gemeinsam für diese Werte einsetzen.
gez. Sauer (ehem.Schulleiter)
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