Erasmus+ 2023

Veröffentlicht am: 15.06.2023

Erasmus+ 2023


Praktika in Dänemark


In diesem Jahr konnte das Europateam des EBBK verschiedene Praktika im europäischen Ausland für unsere Schülerinnen und Schüler finanzieren: Das Erasmus+-Programm bietet dabei eine Unterstützung der Finanzierung von Auslandspraktika durch festgelegte Reisepauschalen und Tagessätze, die je nach Land variieren. Damit kann ein großer Teil der entstehenden Kosten gedeckt werden (weitere Infos zu Erasmus+ unter https://www.na-bibb.de/).

Hier ein paar Erfahrungsberichte:

Julia (angehende Bürokauffrau, Studentin an der FOM) machte im Mai ein dreiwöchiges Praktikum in Dänemark

Julia aus der CB FOM-Klasse erhielt über persönliche Kontakte eine Praktikumsstelle in der Verwaltung von Weico Industries in Aalborg. Sie wohnte in Skagen, am äußersten Nordzipfel Dänemarks.

Hier ihr Erfahrungsbericht:

Meine Arbeitserfahrungen:

„Grundlegend gibt es zumindest in dem Betrieb keine festen Hierarchien, schon mit der ersten Begegnung habe ich das Unternehmen als sehr locker aufgefasst. […] Sowohl im Betrieb als auch in der Freizeit konnte ich erfahren, dass sich jeder in Dänemark duzt, der Chef inklusive. Es wird als unsympathisch wahrgenommen, wenn man jemanden siezt.

Das Unternehmen ist in der Metallindustrie tätig und beschäftigt ca. 80 Schweißer und Monteure, welche an verschiedenen Standorten und Firmen eingesetzt werden. Üblich ist es, als Schweißer oder Monteur in einem Hafen zu arbeiten, in dem Schiffe gebaut oder renoviert werden.

Jedoch lief es bei diesem Unternehmen anders. […] Die Schweißer und Monteure in diesem Unternehmen hatten keinen richtigen Arbeitsvertrag. Sie sind auf Abruf; wenn Sie arbeiten wollen, werden Sie an irgendeinem Standort in Dänemark, Norwegen oder Schweden eingesetzt und auch vergütet; wollen sie nicht arbeiten, müssen sie das nicht, werden aber demnach auch nicht vergütet. Mit meiner Ankunft kam eine neue Regelung, mit der die Beschäftigten die Option auf einen festen Vertrag hatten, mit einer Mindestarbeitszeit von 40 Stunden/Woche und mit einer fortlaufenden Vergütung bei Krankheitsfällen und Urlaub. Der neue Vertrag war nicht verpflichtend. Ich hörte, dass die Arbeiter bei manchen Aufträgen drei Wochen lang jeden Tag ca. 12 Stunden freiwillig gearbeitet haben, inklusive Wochenende. Zu meiner Überraschung waren dies die beliebtesten Aufträge, da man ab der 8. Stunde Arbeitszeit zusätzlich gezahlt wurde. […]

Eine meiner Hauptaufgaben war es, die Verträge zu drucken und diese in die Personalakte zu heften. Aber mir wurden viele Aufgaben zugetraut, wie das Pflegen der Ausleihliste, das Überprüfen der Fahrtkosten und das Zählen von Arbeitsstunden aus den Zeitstundenblättern, die die Beschäftigten zum Anfang der Woche zusenden mussten.

Was habe ich in der Freizeit gemacht?

Abseits des Beruflichen habe ich viel in meiner Freizeit erlebt. Da Skagen eine Hafenstadt ist, hatte ich sehr oft die Möglichkeit, meine Bekannten dort beim Angeln zu begleiten.

Ich konnte sehr viele dänische Nationalgerichte probieren, wie zum Beispiel Stjerneskud, was jetzt auch zu meinen Lieblingsgerichten zählt und aus Schollenfilet und Smørrebrød besteht.

Die Dänen achten sehr auf Umweltschutz; jede Stadt habe ich als sehr sauber wahrgenommen […] und es wird sehr viel Fahrrad gefahren.

Und wie war das mit der Sprache?

„Während der Arbeit sowie in meiner Freizeit habe ich nur Englisch gesprochen, denn in Dänemark können das die meisten. Jedoch vieles in Läden oder auch die Straßennamen konnte ich verstehen, da Dänisch dem Englischen und Deutschen sehr ähnlich ist.

Mein Fazit:

Im Großen und Ganzen hat mir der Aufenthalt sehr viel Spaß gemacht und ich würde so ein Praktikum jederzeit wiederholen. Ich finde, die Zeit hat mir sehr viel Selbständigkeit beigebracht und mir gezeigt, dass ich mich gut an verschiedene Situationen und Umgebungen anpassen kann.

Die Menschen in Dänemark sind sehr zuvorkommend und nett und konnten mir viel Lebensfreude mit auf den Weg geben. Es freut mich, dass ich neue Arbeitssysteme und Menschen kennenlernen konnte.“

Konstantin aus dem Wirtschaftsgymnasium machte ein Praktikum in Dänemark

Konstantin bekam über persönliche Kontakte eine Praktikumsstelle in Kopenhagen. Er wohnte während des Praktikums mit anderen Mitarbeitern in einer Firmenwohnung.

„Im April 2023 absolvierte ich ein über das EBBK von ERASMUS+ gefördertes Praktikum in Kopenhagen, Dänemark bei HOCHTIEF. Ich arbeitete in einem Projekt, das sich mit einer U-Bahnerweiterung in Kopenhagen beschäftigte.

Innerhalb der ersten Woche war es meine Aufgabe den im Projekt arbeitenden Personen beim Arbeiten zuzuschauen und ein Verständnis für Rechnungswesen, Controlling, Beschaffung, IT, Facility Management zu bekommen. In der zweiten Woche bekam ich eigene Aufgaben; so musste ich Excel Tabellen kumulieren, dazugehörige Zertifikate analysieren und abgleichen und so Ungleichheiten finden. Diese konnte ich teils selbst beheben oder dafür einen Sachbearbeiter einschalten. Zu den Aufgaben im Büro und Projektmanagement habe ich auch Tage direkt auf den Baustellen verbracht und an dortigen Sicherheitsinspektionen teilgenommen.

Ich konnte sowohl mein Wissen in der dänischen Sprache und Kultur erweitern als auch interkulturelle und multilinguale Erfahrungen sammeln. Ich würde sofort wieder ein Praktikum mit Erasmus+ machen!“

Ein weiterer Schüler unseres Berufskollegs, Arjan (angehender Bürokaufmann, Student an der FOM), absolvierte ein Praktikum in Madrid. Sein Praktikumsbericht folgt in Kürze.


[Barbara Lindstaedt]