News vom Literaturkurs: „Tschick“ in der Casa

Veröffentlicht am: 08.03.2018

News vom Literaturkurs: „Tschick“ in der Casa

Am 28. März 2018 sah sich der Differenzierungskurs Literatur in der Casa in Essen das Theaterstück „Tschick“ an, basierend auf dem gleichnamigen Jugendroman von Wolfgang Herrndorf, der 2010 im Rowohlt Verlag veröffentlicht wurde . Der Besuch kostete pro Person 6,60 Euro und hatte als Zielgruppe Jugendliche ab 14 Jahren, somit für den Differenzierungskurs auf den ersten Blick etwas zu jung, aber nach dem Besuch des Stücks kann ich sagen, es ist trotzdem passend.
Es gab drei Schauspieler, die die Hauptfiguren des Romans - Maik, Tschick und Isa - spielten. Das Stück spiegelt die wichtigsten Punkte der Romanvorlage wider. Kurz: Maik ist ein Außenseiter in seiner Klasse und steht wie jeder Junge an seiner Schule auf das hübscheste Mädchen der Schule. Eines Tages, kurz vor den Sommerferien, kommt der russische Junge Andrej Tschichatschow, genannt 'Tschick', in Maiks Klasse, der eher unauffällig am Unterricht teilnimmt. Am Anfang der Sommerferien, während Maiks Mutter zum Alkoholentzug in der Psychiatrie und sein Vater mit seiner Sekretärin im Urlaub ist, taucht Tschick eines Tages mit einem alten Lada auf und fragt Maik, ob er mit ihm in die Walachei zu seinem Großvater fahren wolle. Maik nimmt das Angebot an, die beiden erleben eine Menge von Abenteuern und treffen auf Isa, die sie für kurze Zeit begleitet. Alles endet mit einem Unfall, einer Gerichtsverhandlung und einem Happy End.
Tschick zeigt die Problematik von zwei unterschiedlichen Jungen, die sich anfangs nicht ausstehen können, aber auf ihrer Reise eine innige Freundschaft knüpfen. Dabei wird deutlich, welche Probleme entstehen, wenn man mit einem geklauten Auto durch die Gegend fährt.
Diese Inszenierung von Tschick kam ohne viele Darstellungsmittel oder Requisiten aus. Ein goldener Thron symbolisierte den Lada, mit dem Tschick und Maik auf ihrer Reise unterwegs sind. Ein großer Ventilator symbolisierte schnelle und rasante Fahrten mit offenen Fenstern und hier und da kleine Requisiten wie z.B. ein großer Plastikkürbis oder ein Telefon an der Wand reichten für die Veranschaulichung aus.
Die Bühne war einfach gestaltet. Zwei Wände öffneten den Bühnenraum und der Thron stand in der Mitte als zentraler Drehpunkt. Hinter den zwei Wänden war eine große Wand mit zwei Durchgängen. An ihr hing auch das Telefon. Die Darsteller konnten dadurch die Bühne verlassen oder betreten.
Einige Momente im Stück wurden mit Musik untermalt und Projektoren übertrugen zur Situation passende Bilder an die Wand. Die Schauspieler, die Maik und Tschick spielten, trugen schwarze Hemden mit schwarzen Jacken, die mit goldenen Mustern bestickt waren. Sie trugen beide Kronen auf dem Kopf, die sie vom Anfang der Reise bis zum Ende trugen. Isa hatte alt aussehende Klamotten an und trug in ihren Haaren Stroh, das dann später abgeschnitten wurde.
Ihre Leistung an eben diesem Abend war entsprechend den Erwartungen des Publikums wirklich gut. Ich kann nur sagen, mir hat das Stück bis zum Schluss gefallen. Die Schauspieler haben meiner Meinung nach einen sehr guten Job gemacht, da man sehen konnte, wie sehr sie mit Herz und Seele dabei waren. Die Bühne war zwar einfach, aber genial gestaltet, da ich denke, man braucht nicht übermäßig viele Requisiten, um eine Situation darzustellen. Der Zuschauer soll sich auch selbst eine Szene hineindenken. Die Kostüme waren einfach und doch effizient, da man genau gesehen hat, wer wer war und auch das Stroh in Isas Haaren war ziemlich effektiv, da man dadurch die Haarschneide-Szene ohne teure Perücke darstellen konnte.
Alles in allem kann ich das Theaterstück jedem empfehlen, der gerne einen schönen und erheiternden Abend haben möchte, da das Stück an vielen Stellen wirklich sehr lustig ist. Es ist für alle Altersgruppen etwas und einen Besuch wert.

Simon Möllman, AG16B

[D. Geiecke]