Der Literaturkurs in der Box – Auge in Auge mit den Schauspielern

Veröffentlicht am: 07.11.2017

Der Literaturkurs in der Box – Auge in Auge mit den Schauspielern

Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Literaturkurs für die 12er Klassen der GOST und unser erstes Theaterstück haben wir am Freitag, den 13.10.2017, in der Essener Spielstätte „Box“ angesehen. Diesmal ging es mit „Unter W@sser“ von Andréanne Joubert und Jean-François Guilbault tief unter die Oberfläche.
Um die Story zu erklären:
Louis wird morgens von seinem Wecker mit der Titelmusik von Superman geweckt und genau wie seine Lieblings-Superhelden hätte auch er gerne Superkräfte. Doch im realen Leben ist er einfach so, wie er nun mal ist: nicht muskulös, Computergenie und zusammen mit seinen Freunden Quatschmacher im Unterricht. Alles ändert sich aber, als er nach dem Französischunterricht im Computerraum bemerkt, dass sich seine Lehrerin nicht aus dem schulinternen Intranet abgemeldet hat. Er überlegt erst, ob er es machen soll, doch dann hackt er die Zugangsdaten seiner Lehrerin und plötzlich hat er auf alle Schuldaten Zugriff. Noten, Unterrichtspläne, Mitteilungen, alles kann er nun gestalten, wie er will. Jetzt hat Louis endlich seine Superkräfte und überlegt sich auch schnell eine Superheldenidentität: ein muskulöser Körper mit einem Wolfskopf. Und so entsteht sein Alter Ego: Narzissus. Er eröffnet ein Forum, lädt seine Mitschüler ein und bietet ihnen an ihre Wünsche zu erfüllen. In diesem Forum meldet sich auch Sedna an, ein eher zurückgezogenes Mädchen mit einem Faible fürs Tauchen. In Narzissus sieht sie jemanden, der sie versteht, und verliebt sich so sehr schnell in ihn. Doch auch Louis‘ Schwester Eko, die anfangs Narzissus nicht ernst nimmt, verliebt sich in ihn. Und so kommt es immer mehr zu Spannungen zwischen Sedna und Eko. Und auch Louis bekommt langsam Probleme. Narzissus artet immer mehr aus und so muss es natürlich irgendwann zum großen Knall kommen.
Natürlich haben wir uns schon Wochen vorher im Unterricht auf dieses Theaterstückvorbereitet. Zuerst wurden wir mit einer kurzen Beschreibung über den Beginn des Stücks informiert und sollten daraufhin in Zweierteams die Story nach eigenen Vorstellungen zu Ende schreiben. Auch wurden wir gebeten, uns Gedanken über den Aufbau des Stücks - Bühnenbild, Settings, Kostüme - zu machen und unsere Ideen den anderen Kursteilnehmern und –teilnehmerinnen vorzustellen. Danach haben wir Textausschnitte aus dem Stück bekommen und sollten diese vor dem Kurs lesen. Dabei wurden wir gefilmt und haben in der folgenden Doppelstunde die Filmaufnahmen analysiert.
Und dann war es soweit. Der Abend der Aufführung kam.
Ich habe mir sehr viel von diesem Theaterstück versprochen. Ich erwartete eine gute Einarbeitung von Licht in diesem Stück, um besondere Emotionen oder Stimmungen, die in bestimmten Szenen aufkommen sollen, zu verdeutlichen. Auch wünschte ich mir ein außergewöhnliches Bühnenbild, das mit wenig Material viele unterschiedliche Orte darstellen sollte. Die Darsteller sollten zum Thema passende Kostüme tragen und, was mir am wichtigsten war, es sollte Wasser verwendet werden, denn angesichts des Titels „Unter W@sser“ erwartete ich auch Wasser.
Und was soll ich sagen. Meine Erwartungen wurden übertroffen. Es wurde wunderbar mit Licht gespielt. Wenn es z. B. zu Dialogen zwischen Louis und Narzissus kam, wurde das Licht schwächer und im Hintergrund wurden Projektionen von Seen unter- und oberhalb des Wassers gezeigt, was eine einmalige Stimmung ergab.
Das Bühnenbild war wie erwartet einfach: Es gab drei Toilettenkabinen wie in der Schule, die Sednas Badezimmer (später in der oberen Ebene den See) sowie die Zimmer von Louis und Sedna darstellten, und sonst nur ein paar Spinde, eine kleine Bank und einen Spiegel. Das war alles – einfach, aber effektiv! Die Kabinen waren auf jeden Charakter abgestimmt, z.B. war in Sednas Kabine eine Badewanne, die mit Wasser gefüllt war. So ist auch mein Wunsch nach Wasser erfüllt worden.
Die Charaktere hatten klug gestaltete Kostüme. Sedna trug die meiste Zeit einen goldenen Badeanzug, Louis ein einfaches T-Shirt und eine Jeans und Eko ebenso normale Mädchenkleidug.
Auch die Schauspieler waren sehr überzeugend. Sie sprachen das Publikum teilweise direkt an, stellten Fragen, auf die kurze Pausen folgten, als würde eine Antwort erwartet. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich antworten sollte, habe es aber nicht getan.
Alles in allem war es ein sehr gelungenes Theaterstück, das ich jedem empfehlen kann.

Simon Möllmann AG16B

[D. Geiecke]

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