News vom Literaturkurs: Der Besuch der alten Dame

Veröffentlicht am: 20.12.2017

News vom Literaturkurs: Der Besuch der alten Dame

Am Samstagabend vor dem dritten Advent (!) haben wir mit dem Literaturkurs das Theaterstück „Der Besuch der alten Dame“ im Grillo-Theater besucht.
Zuvor haben wir uns über mehrere Wochen mit dem Drama von Friedrich Dürrenmatt beschäftigt und uns im Unterricht sowohl mit der Handlung als auch mit einzelnen Figuren und deren Merkmalen befasst.
So hatten wir die Möglichkeit, uns zunächst ein ganz eigenes Bild von Kostümierung und Charaktereigenschaften der Figuren zu machen und gleichzeitig konnten wir uns mit einzelnen Stilmitteln und Dürrenmatts Neuschöpfung, der Vereinigung von Tragödie und Komödie, auseinandersetzen.
In dem Theaterstück geht es um die Einwohner des kleinen Städtchens Güllen, die mit der Zeit sämtliche Moral, Solidarität und auch Humanität über Bord werfen, nur um eine hohe Geldsumme zu erhalten.
Die Intention Dürrenmatts ist es, uns Zuschauer miteinem Verhalten zu konfrontieren, bei dem Gier und das Verlangen nach Wohlstand und Reichtum alle Menschlichkeit zerstören.
Da es sich um eine Tragikomödie handelt, weist das Stück sowohl tragische als auch eine Menge komischerAspekte auf, welche dafür sorgen, dass die ganze Geschichte bewusst überspitzt und ironisch dargestellt wird.
Überraschend war die moderne und in die heutige Zeit passende Darstellung mit der Verwendung von Requisiten wie Smartphones und bunten, auffälligen Kostümen, welche jeden Charakter individuell unterstrichen.
So trugen die Einwohner Güllens zunächst alte lumpenähnliche Kleider, jedoch veränderte sich nach und nach ihr Kleidungsstil ebenso wie das Konsumverhalten und die Einstellung gegenüber Claire ZachanassiansAngebot.
Einzelne Tanz- oder Gesangseinlagen mit Techno-Rhythmen, Sprechgesangund der jeweils passenden Musik verliehen den verschiedenen Szenen das gewisse Etwas und sorgten dafür, dass man Spaß am Zuschauen hatte.
Durch die Verwendung einer Drehbühne war es den Darstellern möglich, an mehreren Schauplätzen zu performen, ohne dass zwischenzeitlich irgendwelche großen Umbauten vorgenommen werden mussten.
Das Stück, welches aus zwei Teilen bestand und mehr als zwei Stunden dauerte, endete letztendlich mit der Ermordung von Alfred Ill, welche dadurch dargestellt wurde, dass der Schauspieler auf einem Tisch liegend mit einem weißen Tuch bedeckt war. Die abschließende Diagnose zur Todesursache lautete: Tod aus Freude.
Alles in allem war die Vorstellung ein neues, moderneres Format des Dramas, wodurch es auch für jüngere Altersgruppen anschaulich wurde.

Luisa Herting, AG16B

[D. Geiecke]

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